Klosterwirtschaft

Obwohl die Dominikanerinnen einem Bettelorden angehörten und sich mit ihrem Gelübde mitunter der Armut verschrieben hatten, war nicht nur das Klingental-Kloster sehr reich, sondern auch seine Bewohnerinnen waren es. Neben den Einnahmen aus ihrem offiziellen Tätigkeitsfeld, der Pflege des Jahrzeitdienstes, und den damit verbundenen Stiftungen warfen auch die Klosterwerkstätten, Kornhaus und Mühle, Waisenhaus und Klosterpfrund (= Altersheim), Herberge und Weinschenke, Schreibstube, Badehäuser, Wäscherei und andere Dienstleistungsbetriebe, vor allem aber die Erträge aus den umfangreichen Klostergütern und aus dem Geldverleih reichen Ertrag ab.

Im Klingental wurde also keineswegs den ganzen Tag nur gesungen und gebetet, wie man es sich heute vielleicht vorstellt. Das Frauenkloster erfüllte auch lebenswichtige Funktionen für die Stadt. Mit dem vielen Grundbesitz, den das Kloster und seine Nonnen in der Region bewirtschafteten, trug das Klingental mitunter zur Grundversorgung der Stadt bei.