Zu
Beginn des 15. Jahrhunderts standen die Dinge im Klingental also nicht so,
wie sie gemäss Ordensregel hätten stehen sollen manche noble
Klingentalerin war für ein Leben als Braut Christi ganz einfach ungeeignet.
Den Reformversuchen
der Dominikaner widersetzten sich die Damen erfolgreich.
Bis
zu Beginn des Jahres 1480 Jakob Stubach kam: Der neue Ordensprovinzial versuchte,
die Damen zur Reform zu zwingen.
Weil diese sich widersetzten, liess er sie in ihre Zellen einsper-ren. Tage
später übernahmen "Reformnonnen" aus einem Kloster, das
die Reform erfolgreich vollzogen hatte, Funktionen und Ämter im Klingental.
Wer sich jetzt nicht unterordnete, wurde aus dem Konvent ausgestossen.
Die vertriebenen Nonnen waren aber nicht bereit, ihre Absetzung hinzunehmen.
Sie legten ihr ganzes diplomatisches Gewicht in die päpstliche Waagschale,
und es gelang ihnen, den Stellvertreter Christi für sich zu gewinnen.
In der Mitte des Jahres 1482 hob Papst Sixtus IV die Exkommunikation der Klingentalerinnen
auf, setzte sie wieder in ihre Ämter ein und belegte die Prediger mit
einer harten Strafe.
Die
Klosterwirtschaft hatte indessen gelitten: Die unerfahrenen Reformschwestern
hatten das florierende Kloster binnen zwei Jahren ruiniert ...
Bild: Holzschnitt aus der Chronik von Christian Wurstisen, der ältesten systematischen Basler Geschichte.